Internationaler Tag der Kinder, die unschuldig zu Aggressionsopfern wurden

Am 4. Juni gedenken die Vereinten Nationen den Kindern als Opfer von Aggression. Der Tag wurde von der UNO eingeführt, um vor allem auf die verheerenden Folgen von bewaffneten Konflikten aufmerksam zu machen und den Schutz von Kindern zu erhöhen, Kinderrechte zu stärken und Verletzungen sichtbar zu machen.

Jedes Jahr werden Millionen Buben und Mädchen Opfer von einer oder mehreren schweren Verletzungen wie Verweigerung des humanitären Zugangs, Entführung von Kindern, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser, sexuelle Gewalt gegen Kinder, Tötung und Verstümmelung von Kindern, Rekrutierung und Einsatz von Kindern im Militär.

Auch im jüngsten kriegerischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine werden unschuldige ZivilistInnen, darunter Kinder, getötet, Millionen Kinder und ihre Familien müssen ihre Väter, Ehemänner und Freunde im Krieg zurücklassen. An den überfüllten Grenzen sind Kinder dem Risiko ausgesetzt, ihre Angehörigen zu verlieren oder in die falschen Hände zu geraten und verschleppt zu werden. Wir hören von unseren PsychologInnen in Moldau von den Kriegstraumata der geflüchteten Kinder und Mütter aus der Ukraine und sind sehr betroffen.

Der heutige Aktionstag ist ein guter Anlass, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig der Einsatz für Kinderrechte ist, in kriegerischen Ausnahmesituationen, aber auch im Alltäglichen, wo Kinderrechte missachtet werden und Kinder Opfer von familiären oder institutionellen Gewalttaten werden. CONCORDIA PsychologInnen und TherapeutInnen arbeiten in unseren Projekten mit Kindern und Jugendlichen, die unterschiedliche Formen der Gewalt erlebt haben. Zur Prävention muss auf mehreren Ebenen an einem Strang gezogen werden und Verantwortung übernommen werden: das betrifft staatliche Institutionen und Behörden, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch jede/n Einzelne von uns: genau hinschauen und handeln.

Elena Bulat, Psychologin CONCORDIA Moldau

„Wenn wir eine Beziehung zu unseren Eltern aufbauen, entwickeln wir in der Regel eine sichere Form der Bindung. Die Kinder, die zu uns kommen, haben leider keine solche gesunde Art des Aufwachsens, und die meisten von ihnen, sind Opfer verschiedener Formen von Missbrauch. Die häufigsten Formen sind Vernachlässigung, körperliche, psychische, und leider auch sexuelle Gewalt. Kinder die zu uns kommen, sind durch die Stressfaktoren, denen sie von außen ausgesetzt waren, traumatisiert. Aus psychologischer Sicht haben sie einen ängstlichen, irritierenden, desorganisierten Bindungsstil. Es ist besonders schwer für sie, gesunde Beziehungen aufzubauen oder mit stressigen Situationen umzugehen.

Als Psychologin bei CONCORDIA konzentriere ich mich sehr auf die Schaffung einer Beziehung und auf die Wiederherstellung eines sicheren Bindungsstils. Wir versuchen gemeinsam mit dem gesamten Team eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Kind lernen kann Fähigkeit zu entwickeln, auf gesunde Weise mit uns in Kontakt zu treten, sich sicher zu fühlen, in die große Welt hinauszugehen und gesunde, sichere Beziehungen zu den Menschen um sich herum aufzubauen.

Wenn ich sehe, dass die Kinder selbstbewusster sind, dass sie bei Veranstaltungen mit erhobenem Kopf herauskommen, dass sie glücklich sind, dass sie gute Beziehungen zu neuen Menschen aufbauen, dann bin ich sehr glücklich. Aber es erfordert Geduld und viel Positivität.“

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